Herr Mag. Frizberg, inwieweit können Sie Ihre beruflichen Erfahrungen in die Dozententätigkeit einbringen?
Nachhaltigkeit ist nicht nur im Sinne der Umwelt zu betrachten, sondern auch soziale Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle für unser Leben. Denken wir an Themen wie Vermeidung von Armut, Altersarmut, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Wohnmöglichkeiten und viele weitere Aspekte.
Gerade diese Inhalte dürfen in einer doch eher „lauten“ Klimadiskussion nicht untergehen.
Somit beinhaltet das Modul eine Sensibilisierung für Verantwortungsträger, aber auch für Eigenverantwortung und ist sehr praxisnahe aufgebaut.“
Wie haben Sie die Arbeit für die KMU Akademie bisher wahrgenommen?
„Ich wurde sehr herzlich aufgenommen, somit passte es menschlich und kollegial von Anfang an. Der zweite Punkt ist die Fachkompetenz der verschiedenen DozentInnen und der MitarbeiterInnen.
Sowohl inhaltlich als auch technisch gibt es eine wunderbare Zusammenarbeit auf hohem Niveau. Interessant ist natürlich auch die Anbindung an die Middlesex University und die entsprechenden Netzwerke.“
Sie haben mittlerweile ja auch schon einige Prüfungsarbeiten korrigiert, wie nehmen Sie die Leistungen der Studierenden wahr?
„Es macht für mich einen Unterschied, ob man Studierenden von Angesicht zu Angesicht gegenüber sitzt, oder ob es auf einer virtuellen Ebene passiert und dies war gewöhnungsbedürftig.
Allein die Tatsache, dass alle Studenten und Studentinnen ihre Studien berufsbegleitend und freiwillig machen, ist anzuerkennen.
Es gibt teilweise sprachliche Probleme im Bereich der Formulierungen, wo ich sehe, die Beschäftigung mit der Materie hat stattgefunden, aber es fällt schwer, die Inhalte auch richtig auszudrücken.“
Wie unterstützen Sie die Studierenden bei den angesprochenen Problemen?
„Ich mache eine sehr ausführliche schriftliche Beurteilung. Mir geht’s nicht nur darum zu kritisieren was fehlt, sondern meine Beurteilung ist die Darstellung eines Entwicklungspotentials, welches jeweils vorhanden ist. Das heißt, bei vorhandenen Schwachstellen zeige ich auf, was zu tun wäre und vor allem wie es zu tun ist.“
Studieren in einem fortgeschrittenen Alter ist Ihnen auch vertraut, aktuell arbeiten Sie an Ihrer Dissertation. Was hat Sie bewogen, das Doktorat in Angriff zu nehmen?
„Einfach das Interesse, noch einmal etwas anzugehen und auch inhaltlich einen Beitrag zu leisten. Bei meiner Dissertation geht es um die Beschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen, ein sehr großes und aktuelles Thema. Das Thema betrifft mich auch selbst. Nach meiner Beschäftigung beim Land Steiermark habe ich die Absicht, auch nach meinem 65. Lebensjahr beruflich aktiv zu bleiben und somit kann das Doktorat ein zusätzliches Standbein sein und eine Investition in die Zukunft.“