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KMU-Erfolgsstory: Helmut Mayer, MBA

Geschrieben von von Katharina Ratzberger | 18. August 2015

 

 

 

 

A: Für mich war von Kindertagen an klar, dass ich einen Beruf erlernen und schnell ins Erwerbsleben einsteigen würde. Ein Studium kam damals nicht in Frage, wurde aber in den weiteren Jahren ein immer größerer Wunsch, der sich in mir festsetzte.

 

 

 

F: Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

 

A: Ich habe im Wiener Hotel Sacher eine Kochlehre abgeschlossen und mich nach einigen Stationen bis zum F&B Manager weiterentwickelt. Dann kehrte ich der Hotellerie den Rücken, wurde Betriebsleiter bei Metro, dann Gebietsleiter bei ADEG Österreich, verantwortlich für den Osten Österreichs, wurde aber nach einigen Jahren vom damaligen Vorstand der Metro Österreich für die Position als Geschäftsleiter für den Zentral-Standort in Vösendorf zurückgeholt. Danach erfolgte ein weiterer Karriereschritt zu Interspar als Regionaldirektor. Ich hatte also ein bewegtes berufliches Leben. Um aber auch mein theoretisches Wissen zu erweitern, absolvierte ich parallel eine Fülle an Seminaren, Persönlichkeitstrainings, eine Controller-Ausbildung über das österr. Controller Institut, das Betriebswirt-Diplom über Humboldt und auch die Unternehmerprüfung inkl. Lehrlingsausbilderprüfung. Trotzdem fehlte mir immer diese letzte große Herausforderung, nämlich eine fundierte akademische Ausbildung, und diese wollte ich durch das Studium nachholen.

 

 

 

F: Ist ein Titel in Österreich Ihrer Meinung nach wichtig?

 

A: Ja, wir leben in einem Land, in dem Titel einen hohen Stellenwert haben.

 

 

 

F: Wie ist es Ihnen beim Studium selbst ergangen? Es war ja zeit- und ortsunabhängig, aber erforderte viel Disziplin?

 

A: Ich habe den Ablauf des Studiums genau geplant und eingeteilt, damit es sich mit den Prüfungen und den ECTS gut ausgeht. Da ich ein sehr organisierter Mensch bin, fiel es mir nicht schwer.

Mit dem für mich am schwierigsten Fach habe ich begonnen. Das war Marketing bei Dr. Angerer.

Da wurde mein Enthusiasmus gleich etwas gebremst und ich lernte die Realität kennen. Zum Start hatte ich zwei „Nicht genügend“ auf die ersten beiden Marketingarbeiten. Das war dann ein relativ schneller Lernprozess für mich, wo ich erkannte hatte, ich muss mich doch intensiver mit den Themen beschäftigen und war bisher wohl zu oberflächlich unterwegs. Die hohen Ansprüche meiner Dozenten zeigte mir aber auch, dass man für dieses Studium richtig hart arbeiten muss. Weil ich meinen Titel mit Würde und Stolz tragen will, fand ich die Strenge aber absolut in Ordnung. Niemals möchte ich das Gefühl haben, mein Master sei mir „geschenkt“ geworden. Mein MBA hat einen Wert. Letztendlich ist es wirklich gut gelaufen, der Abschluss war mit einem Notendurchschnitt von 1,4.

 

 

 

F: Sie haben für die Masterthesis das Thema „Das Phänomen Führung“ gewählt, warum?

 

A: Führung unterschiedlichster Menschen hat einen wesentlichen Stellenwert in meinem Berufsalltag. Zuletzt war ich doch für rund 1000 MitarbeiterInnen zuständig. Das Thema hat mich immer begleitet und ich bin der Meinung, dass jede Führungskraft auch die Verantwortung für sein Verhalten gegenüber seiner Mitarbeiter übernehmen muss. Ich habe immer viel Literatur von Managern gelesen und dadurch gelernt, wie unterschiedlich Führung gelebt wird, welche Erfolgsstrategien dahinter stehen und wie diese umgesetzt werden. Am Ende geht es aber immer darum, wie man es schaffen kann, durch „richtige“ Führung die größtmögliche Leistungsbereitschaft jedes Einzelnen hervorzubringen, um wiederrum für das Unternehmen die bestmöglichen Ergebnisse zu erwirtschaften.

 

 

 

F: Hat sich Ihr Führungsstil geändert, nachdem zur Praxis auch ein größeres theoretisches Wissen kam?

 

A: Mir war es wichtig, meine Erfahrungen aus der Praxis mit der gelernten Theorie abzugleichen. Mein Führungsstil wurde bestätigt, da habe ich nichts geändert. Aber heute handelt es sich dabei nicht mehr „nur“ um meine Sichtweise, sondern um wissenschaftlich fundiertes Fachwissen. Das macht mich Stolz und bestätigt meinen bisherigen Weg.

 

 

 

F: War für Sie die Vereinbarkeit aller Verpflichtungen schwierig?

 

A: Durch die freie Zeiteinteilung konnte ich wunderbar planen und mit Disziplin war meine straffe Zeitplanung auch einzuhalten.

 

 

 

F: Wie hat das Umfeld auf Ihr Studium reagiert?

 

A: Einerseits überrascht, andererseits gab es schon die Frage: „Warum tust Du Dir das noch an?“ Der Grundtenor war aber ein sehr positiver. Vor allem in meiner Familie. Ich komme aus einer Familie, in der alle einen Beruf erlernt haben und bei diesem natürlich auch erfolgreich sind. Ich bin nach einer einfachen Kochlehre jetzt der erste Akademiker. Über diesen Erfolg haben sich alle gefreut und mich auch während dem Studium laufend motiviert, nicht aufzugeben. Ganz besonders motiviert hat mich meine Frau, der ich für Ihre Unterstützung in dieser Zeit wirklich dankbar bin. Feiern werden wir gemeinsam bei den Graduierungsfestlichkeiten im Schloss Weinberg.

 

 

 

F: Wie war der Abschluss für Sie?

 

A: Das ist alles relativ schnell gegangen. Schritt für Schritt, von Prüfung zu Prüfung, dann das letzte Prüfungsergebnis, dann gleich weiter mit der Masterthesis. Ich vergleiche den Studienablauf mit einem Zahnrad. Ein Rädchen griff ins nächste Rädchen. Im Nachhinein habe ich fast vergessen, wie anstrengend es eigentlich war. Das Lernen und die herausfordernden, aber vor allem interessanten Arbeiten fehlen mir jetzt sogar ein wenig.

 

 

 

F: Werden Sie auf den MBA weitere Ausbildungen aufbauen?

 

A: Es wäre interessant. Im Moment befinde ich mich aber in einer beruflichen Veränderungsphase und diese hat jetzt Priorität. Wie der Weg weiter geht, wird sich weisen.

 

 

 

F: Waren Sie rundum zufrieden, oder haben Sie Beschwerden und Anregungen für das Team der KMU Akademie?

 

A: Die Unterlagen und die Vorlesungen waren gut aufbereitet. Die Betreuung bei der Masterthesis hat wunderbar geklappt. Ich fühlte mich nie allein gelassen. Es gab Kontakt zu anderen Studierenden.

Ich freue mich über das Wissen, welches ich mir aneignen konnte, und kann keinerlei kritische Anmerkungen machen.