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KMU-Erfolgsstory: Bianca Pereira-Arnstein, MBA

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A: Ich selbst hatte Berührungspunkte mit Mobbing. Als ich im letzten Jahr eine neue Stelle angenommen hatte, wurde mir vorgeworfen, eine Kollegin zu mobben. Da fiel ich aus allen Wolken, war sprachlos und habe über die Situation nachgedacht und begonnen zu recherchieren, was Mobbing eigentlich ist und da stellte sich der Vorwurf auch gleich als null und nichtig heraus. Es waren klassische Anfangsschwierigkeiten, die mittlerweile ausgesprochen wurden und nun läuft die Zusammenarbeit wunderbar. Aber diese Situation hat mein Interesse für das Thema und somit auch für die Masterthesis geweckt.

 

 

 

F: Nicht alles, was Mobbing genannt wird, ist auch Mobbing. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?

 

A: Ich habe sehr viele Gespräche geführt. Zum Beispiel mit SAT1-Rechtsanwalt Ingo Lenßen, aber auch mit der Verantwortlichen der Mobbingberatung der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer. Es hat sich herausgestellt, dass Mobbing mittlerweile kein Fachbegriff ist, sondern vielmehr zu einem Modewort geworden ist. Nicht jedes Ärgernis, Tratschen oder jede Beleidigung ist tatsächlich Mobbing. Vielmehr können diese erwähnten Aktivitäten später ins Mobbing führen. Ein sehr wichtiger Aspekt im Mobbing-Bereich ist allerdings die Zeit. Nur weil man einmal hinter dem Rücken der Kollegin schlecht über sie spricht, oder den Kollegen einmal beleidigt, spricht man noch lange nicht von Mobbing. Erst wenn sich dieses Verhalten über eine längere Zeit erstreckt, kann man von Mobbing sprechen.

 

 

 

F: Ist Burnout auch ein Modebegriff?

 

A: Mein Vater ist im Einzelhandel beschäftigt und war wirklich ausgebrannt. Nach einem Besuch bei einem Psychologen wurde er mit der Burnout-Diagnose konfrontiert. Auch wenn er beispielsweise auf keinen Fall zu jener Gruppe gehört, die sich krankschreiben ließe, konnten ihm Medikamente helfen, mit dem beruflichen Stress und Druck fertig zu werden. Auch hier führte ich viele Gespräche, unter anderem mit dem Oberarzt einer Psychiatrie. Dieser berichtete mir, wie komplex die Diagnostizierung vonstattengeht. In der Psychiatrie wird für eine objektive Diagnose ein ganzes Team benötigt. Hierbei wurde mir auch erklärt, dass Burnout keine Diagnose ist, da es diese „Krankheit“ offiziell nicht gibt. Dies wurde auch bei meinem Interview mit der Gebietskrankenkasse untermauert, da nur Krankheitskosten von offiziellen Diagnosen, die in einem Leistungskatalog gelistet werden, übernommen werden können. So hart es klingt, aber für den Patienten ist es aktuell besser, an einer Depression zu leiden, da hier sämtliche Medikamenten- und Arztkosten von der Krankenkasse bezahlt werden können. In diesem Zusammenhang muss für die Patienten auf jeden Fall gehofft werden, dass Burnout möglichst bald eine offizielle Diagnose wird und somit in den Leistungskatalog der Krankenkasse aufgenommen wird.

 

 

 

F: Was machen Sie beruflich?

 

A: Aktuell bin ich in Hall in Tirol für den Eigentümer einer Privatuniversität als Assistentin der Geschäftsführung (Centermanagement) tätig.

 

 

 

F: Haben Sie Ihren Plan vom Studium öffentlich gemacht?

 

A: Nein, ich habe kaum jemandem davon erzählt. Da ich besonders anfangs Angst vor schlechten Noten oder gar vor einem Durchfallen bei einer Prüfung hatte, habe ich lediglich meine Familie und Vorgesetzten eingeweiht. Dafür war die Überraschung später umso größer, als ich stolz verkündete, dass ich mein MBA-Studium erfolgreich abgeschlossen habe und bald auf Schloss Weinberg meinen Titel überreicht bekomme.

 

 

 

F: Wird es nach dem Studium berufliche Veränderungen geben?

 

A: Beruflich sollte es nächstes Jahr eine große Veränderung geben. Ich werde dann wieder nach Kärnten ziehen und erhoffe mir durch das abgeschlossene Studium gute Chancen, einen geeigneten Job zu finden. Wir wissen ja, welche Bedeutung Titel in Österreich haben.

 

 

 

F: Wie ist es Ihnen im Laufe des Studiums gegangen?

 

A: Grundsätzlich bin ich ein sehr ehrgeiziger Mensch. Das bedeutet, wenn ich etwas mache, dann steigere ich mich in diese Sache sehr hinein – zum Leidwesen meiner Familie. Meine erste Note war ein Dreier in BWL, da wäre für mich fast die Welt zusammengebrochen und ich habe mir allen Ernstes überlegt, die Prüfung nochmals abzulegen, um vielleicht doch noch einen Einser oder Zweier zu bekommen. Aber es blieb der einzige Dreier und somit passt es wieder. Natürlich war es schon seltsam, dass ich jeden Urlaub bzw. jede freie Minute fürs Lernen nutzen „musste“. So lagen beispielsweise vergangenes Jahr alle mit ihren Büchern am Strand von Kroatien, nur ich arbeitete mich durch viele hunderte Seiten Wirtschaftsrecht. Des Weiteren habe ich auch jene 4 Zugstunden zwischen Tirol und Kärnten als Lernzeit bestens genutzt, da dies für mich 4 „geschenkte“ Stunden waren, die ich vielleicht zu Hause niemals am Stück gelernt hätte.

 

 

 

F: War es eine sehr anstrengende Zeit für Sie?

 

A: Um ehrlich zu sein, nicht wirklich. Natürlich galt es, einen geplanten Ablauf einzuhalten, auch nach Maßgabe der Prüfungstermine. Die Interviews für die Masterthesis waren zu koordinieren. Nicht jeder, den ich kontaktierte, war bereit, mir sofort einen Gesprächstermin zu geben. Da ich in dieser Beziehung äußerst ungeduldig bin, hat mich diese Warterei schon sehr an meine Grenzen gebracht. Aber als ich dann endlich meine gebundene Ausgabe der MT in den Händen hielt, bin ich stolz mit meinem „Baby“ durchs Büro gegangen. Da war es schon sehr schön, endlich die Früchte der letzten 2 Jahre zu sehen.

 

 

 

F: Die flexible Zeiteinteilung kam Ihnen entgegen?

 

A: Die meisten Studenten lernen ja am Abend nach der Arbeit, da führte ich im Vergleich schon ein privilegiertes Leben. Mein Arbeitgeber hat mich unterstützt. Da ich eine flotte Arbeiterin bin und immer freie Ressourcen habe, durfte ich mich auch in der Arbeitszeit mit meinem Studium beschäftigen. Teilweise habe ich im Büro für Hausarbeiten oder die Masterthesis recherchiert, oder auch in ruhigen Minuten gelernt, bzw. den Lernstoff wiederholt. Natürlich wurden auch sämtliche Urlaube und Wochenenden in das Studium investiert. Mit diesem Agreement hatte ich großes Glück, da ich eher ein Morgenmensch bin und ich es von der Energie her nicht geschafft hätte, spät abends noch zu büffeln. Abends konnte ich so wirklich spätestens gegen 20.00 Uhr „abschalten“. Besonders für die Masterthesis nutzte ich die Abende und Wochenenden. Was ich jetzt besonders genieße ist, dass ich nach zwei Jahren wieder Zeit habe, etwas zu lesen. Nämlich wirklich lesen, einfach nur zum Spaß und nicht, um mich weiterzubilden. Aber mir geht das Lernen jetzt schon wieder ab und ich überlege, in welche Richtung ich mich noch weiterbilden könnte. Aber zuerst einmal geht es zurück nach Kärnten und dann möchte ich die Weiterbildung auf meinen neuen Job abstimmen.

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