Weiteres fungiert sie in der Ausbildung von Führungskräften, zudem ist Frau Dr. Wolff Coach und Trainerin für Kommunikation. Zuvor war sie über 7 Jahre Geschäftsführerin einer NPO. Bis 2004 verfolgte sie ihre Banking-Laufbahn in den Bereichen Private Equity, Asset Management und Strategisches Management, war unter anderem verantwortlich für börsenkotierte Investmentgesellschaften.
Frau Dr. Wolff, Sie sind als Advisor tätig, was kann man sich darunter vorstellen?
In einem ersten Schritt schauen der Studierende und ich, ob wir nicht nur thematisch Gemeinsamkeiten finden, sondern auch in Bezug auf die Zusammenarbeit 'auf einer Wellenlänge' sind - denn diese dauert schnell einmal 4 bis 5 Jahre. In dieser gesamten Zeit gilt es, die Entwicklung der Dissertation zu unterstützen. Das beginnt bei der Abgrenzung und Schärfung der Forschungsfrage bis hin zu Diskussionen über Formelles und Inhaltliches. Vor der Abfassung der Dissertation selbst kommt noch die Beurteilung von drei vorbereitenden Arbeiten hinzu: der Reflexion der beruflichen Vita, einer individuellen Studienprüfung und des Exposés - einer zentralen Vorbereitung auf die Dissertation.“
Der MSc in Wirtschaftspsychologie erfreut sich großen Interesses, Sie unterrichten im Modul „Allgemeine und differentielle Psychologie“. Nach welchen Kriterien sind Ihre Vorlesungen aufgebaut?
„Aus meiner Sicht ist es wichtig, dass sowohl die Theorie als auch die Praxis gestärkt werden. Kenntnisse der fachlichen Grundlagen - möglichst anschaulich vermittelt - sind wichtig und notwendig. Teilweise ist auch die historische Entwicklung der Erkenntnisse eines Fachbereichs ungemein spannend und ermöglicht ein besseres Verständnis. Eine Vorlesung so aufzubauen, dass sie verständlich und logisch aufgebaut ist und eine gute Basis legt für komplexere, darauf aufbauende Themen macht es möglich, die Studierenden abzuholen und ihr Interesse an dem Fach zu fördern.“
Welchen Stellenwert haben Theorie und Praxis in Ihrer Vorlesung?
„Die gut fundierte Theorie ist gleichzeitig die Voraussetzung für den gelungenen Transfer in die Praxis. Das ist insbesondere im Bereich der Psychologie sehr gut möglich und auch extrem hilfreich im privaten sowie im beruflichen Alltag. Hierfür ist es notwendig, dass der Studierende den Schritt machen wird vom Aufnehmen reiner Wissenseinheiten zur Bewertung und kritischen Analyse, den Schritt in die Metaebene. Diesen Transfer zu ermöglichen ist - abgesehen von den in der Vorlesung behandelten Themen und den dort angesprochenen Bedeutungen - ein wesentlicher Anspruch zum Beispiel von Reflexionsfragen und auch von Essays, die ein zentraler Bestandteil der Module sind.“
Inwieweit können Sie Ihre eigene berufliche Erfahrung und Praxis in Ihre Lehrtätigkeit einbringen?
„Das ist zum Glück sehr umfassend möglich. Meine Ursprünge liegen im Banking, wo ich mir in einer Banklehre gefolgt von einem Studium der Ökonomie an der Universität St. Gallen mit einer Promotion im Finanzwesen wertvolles Wissen angeeignet habe. Ich habe in dieser Zeit sehr geschätzt, in so vielfältigen Bereichen Neues zu Lernen. Schon damals hatte ich das Glück, aufbauend auf meiner praktischen Zeit in der Bank das im Studium Erlernte auf die Praxis transferieren zu können. Ich habe dann in meiner anschließenden Banking-Karriere vor allem im Bereich Strategisches Management und Private Equity Investitionen gearbeitet.
So spannend diese Arbeit auch war, das Interesse am Menschen wurde immer stärker und so studierte ich berufsbegleitend Psychologie. Nach meinem Abschluss als Diplompsychologin richtete ich mich auch beruflich neu aus und übernahm die Geschäftsführung einer internationalen Non-Profit-Organisation - ein Bereich, der mir ungemein vielfältige und spannende Tätigkeiten ermöglichte. So entstand ein recht voller Rucksack an praktischen Erfahrungen und theoretischem Wissen, das ich heute sehr gerne weitergebe.
Neugierig bleiben und selbst immer weiter Lernen gehört für mich selbst im Übrigen auch dazu!“