Herr Oberwagner, wie kommen die Studierenden zum Thema Ihrer Abschlussarbeit?
Worauf wird besonderer Wert gelegt?
„Zu Beginn jeder Arbeit muss eine Forschungsfrage bzw. Hypothese formuliert werden, die dann qualitativ oder quantitativ bearbeitet wird. Es muss klar gemacht werden, dass neues Wissen generiert wird, sozusagen eine „Forschungslücke“ geschlossen wird. Der/die Verfasser/in muss sich mit seinem/ihrem Wissen in den aktuellen Forschungskontext einordnen, um darzulegen, dass die Erkenntnisse anderer Forscher verarbeitet wurden. Richtige und natürlich vollständige Zitation ist dabei unerlässlich!“
Theorie oder Praxis - beschäftigen sich die meisten Studierenden mit Themen aus ihrem Arbeitsumfeld?
„Eigentlich ja, weil wir auch dazu anraten, dies zu tun. Entweder Themen aus der bestehenden Praxis zu überlegen oder auf zukünftige Arbeits- oder Betätigungsfelder das Thema auszurichten, um sich für mögliche weitere Karriereschritte als Experte bzw. Expertin auszuweisen.“
Wie sieht die Begleitung des Betreuers aus?
„Der/die Betreuer/in ist für die Studierenden der/die zentrale Ansprechpartner/in während der Ausarbeitung der Thesis und gibt Hilfe und Unterstützung bei inhaltlichen und strukturellen Fragen und Problemen, ist aber nicht der/die Lektor/in der Arbeit. Er/sie weist zwar auf Stil, Grammatik, Orthografie etc. hin, verbessert diese jedoch nicht!“
Wie kann man sich den durchschnittlichen Zeitrahmen für die Erstellung der Abschlussarbeit vorstellen?
„Wir geben keinen verbindlichen Zeitplan vor, raten jedoch an, sich einen persönlichen Arbeits- bzw. Zeitplan zu erstellen. Wie lange das Abfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit in Summe tatsächlich dauert, hängt sehr davon ab, wie weit sich die Studierenden bereits in das Thema eingelesen bzw. eingearbeitet haben oder ob etwaige empirische Forschungen schon vorbereitet wurden. Aus meiner Erfahrung braucht eine gute Abschlussarbeit je nach beruflicher oder anderer Zusatzbelastung aber doch mindestens ein halbes Jahr.“